Jahresrückblick 2023

19 Dezember 2023

Dank des unerschütterlichen Engagements von lokalen Gemeinschaften, staatlichen Stellen und unseren Partnern konnte der Globale Fonds auch 2023 lebensrettende Leistungen für Menschen erbringen, die von HIV, Tuberkulose (TB) und Malaria betroffen sind.

Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir uns multiplen Krisen wie der Klimaveränderung, internationalen Konflikten, zunehmenden Ungerechtigkeiten innerhalb der einzelnen Länder und im Ländervergleich sowie einer Erosion der Menschenrechte entgegengestellt.

Wir schauen zurück auf 2023 und erleben die Geschichten sehr starker Menschen, die unser Engagement zur Beendigung der tödlichsten Infektionskrankheiten und zum Aufbau einer gesünderen und gerechteren Welt für alle prägen.


Januar – Kommunale Gesundheitshelfer*innen bereiten auf künftige Gesundheitsbedrohungen vor

In den Partnerländern des Globalen Fonds gibt es etwa zwei Millionen kommunale Gesundheitshelfer*innen, die tödliche Infektionskrankheiten an vorderster Front bekämpfen und lokale Gemeinschaften bei der Vorbereitung auf künftige Gesundheitsbedrohungen unterstützen. Anfang des Jahres haben wir Neema kennengelernt. Sie ist kommunale Gesundheitshelferin in Tansania und eine wichtige Stütze des Gesundheitssystems ihres Landes. Neema unterstützt 178 Haushalte bei der Bekämpfung von Malaria.

Außerdem hilft sie Schwangeren, ihre Babys sicher zur Welt zu bringen, berät Familien in Fragen gesunder Ernährung und klärt die Mitglieder ihrer Gemeinde darüber auf, wie sexuell übertragbare Infektionen verhindert werden können. Der Globale Fonds fordert weiterhin, dass kommunale Gesundheitshelfer*innen wie Neema eine angemessene Bezahlung und Ausbildung erhalten und in die offiziellen Gesundheitssysteme integriert werden.


Februar – Die Held*innen hinter der weltgrößten Verteilaktion von Moskitonetzen

Nigeria hat weltweit die höchste Malarialast. Der Globale Fonds bekämpft Malaria in dem Land unter anderem durch eine der weltgrößten und komplexesten Kampagnen, durch die sichergestellt werden soll, dass jede und jeder unter dem Schutz eines Insektizid-behandelten Moskitonetzes schläft. In Kano, einem der bevölkerungsreichsten Bundesstaaten Nigerias, wurden in einer zweiwöchigen Kampagne 8,8 Millionen Netze an mehr als 18 Millionen Menschen ausgegeben. Möglich geworden ist dies durch das Engagement von Tausenden von Menschen, die sich der Sache verschrieben haben. 


März – Wir haben die Instrumente für mehr Tempo im Kampf gegen Tuberkulose

Für die Bekämpfung der Tuberkulose steht eine unglaubliche Fülle von Ressourcen zur Verfügung. Das Spektrum reicht von der neuesten Diagnosetechnik bis hin zu innovativen Therapien für Erwachsene und Kinder. Zu oft haben die am stärksten gefährdeten Menschen aber keinen Zugang zu diesen Instrumenten und können sich daher nicht schützen oder zeitnah behandelt werden. Am Welttuberkulosetag und im Vorfeld zum Hochrangigen Treffen der Vereinten Nationen zur Eindämmung der Tuberkulose haben wir die globalen Staats- und Regierungschefs aufgefordert, den Einsatz innovativer Instrumente zu beschleunigen, damit die Menschen mit dem dringendsten Bedarf erreicht werden. Außerdem müssen die Anstrengungen zur Beendigung der tief verwurzelten Ungleichheiten, die die Krankheit begünstigen, deutlich verstärkt werden.


April – In Pakistan reagiert der Globale Fonds auf einen beispiellosen Anstieg der Malariafälle nach tödlichem Hochwasser

Eine starke Hitzewelle, nach der es zu ungewöhnlich starken Monsunregen und einem Abschmelzen von Himalaja-Gletschern infolge der Klimaveränderung kam, war die Ursache für die gewaltigen Überschwemmungen und den anschließenden massiven Anstieg der Malariafälle in Pakistan. Der Global Fonds hat schnell reagiert und unter anderem Malariatests und -behandlungen in den Gemeinden für die von der Notlage am stärksten betroffenen Menschen unterstützt. Im April haben wir die Hebamme Fazila kennengelernt, die bei dem Hochwasser ihr Heim und nahezu ihren gesamten Besitz verloren hat und sich dennoch in einer vom Globalen Fonds unterstützten mobilen Klinik für den Schutz ihrer Gemeinde vor Malaria einsetzt.


Mai – Eine deutliche Warnung: Aufgrund des Klimawandels könnte Malaria die nächste globale Pandemie werden

Unser Exekutivdirektor Peter Sands hat im vergangenen Mai eine deutliche Warnung ausgesprochen: Die globale Erwärmung befeuert Krankheiten wie Malaria. In einem ursprünglich im Magazin Forbes veröffentlichten Gastbeitrag erklärte er außerdem, dass mit mehr Geld und einer beschleunigten Einführung der neuesten Innovationen in der Vektorbekämpfung, Diagnose und Behandlung die Malariafälle reduziert und Millionen von Todesfällen verhindert werden könnten.  


Juni – Die Geschlechterungleichheit bei der HIV-Bekämpfung muss endlich überwunden werden

Shani Ally lebt in Daressalam, Tansania, und bekommt seit über 20 Jahren eine HIV-Behandlung. Heute leben Shani und ihre Familie ohne Angst vor AIDS. Aber nicht jeder hat diese Chance, schrieb der Exekutivdirektor des Globalen Fonds, Peter Sands, in seinem Kommentar, der zuerst im Magazin Forbes veröffentlicht wurde.


Juli – Innocent mahnt uns: Kinder müssen bei der HIV-Bekämpfung Vorrang haben

Innocent war sechs Jahre alt, als er seinen Vater verlor und positiv auf HIV getestet wurde. Kurz danach wurde er an eines der führenden pädiatrischen HIV-Zentren im südlichen Afrika überwiesen, wo er die benötigte Behandlung und Betreuung erhielt. Seither hat er sich weiterentwickelt und seinen Platz im Leben gefunden. Heute ist er ein erfolgreicher junger Mann, der anderen hilft. Aber die Geschichte von Innocent ist viel zu selten. Weltweit stirbt alle fünf Minuten ein Kind an einer AIDS-bedingten Erkrankung.


August - Digitale Gesundheitslösungen tragen in Burkina Faso zur Veränderung der kommunalen Gesundheitsversorgung bei



Technik verändert die Arbeit von Marc Ilboudo und den anderen kommunalen Gesundheitshelfer*innen. Sie werden mit digitalen Werkzeugen ausgestattet, um die Durchführung ihrer Sprechstunden und die Betreuung ihrer Patient*innen zu verbessern. Gleichzeitig werden die von ihnen erhobenen Daten digitalisiert, so dass sie leicht weitergegeben werden können, um Verbesserungen bei der Krankheitsüberwachung und entsprechenden Reaktionsmaßnahmen zu erreichen. Der Globale Fonds unterstützt den Aktionsplan von Burkina Faso zur Digitalisierung der kommunalen Gesundheitsversorgung mit dem Ziel, die Gesundheitssysteme zu stärken und Krankheiten zu bekämpfen – auch in entfernten, schwer erreichbaren Gemeinden.


September – Ein Grund zum Feiern: 59 Millionen gerettete Menschenleben seit 2002

Der Ergebnisbericht 2023 zeigt: Es konnte eine rasante Beschleunigung der Maßnahmen des Globalen Fonds und seiner Partner zur Bekämpfung von HIV, TB und Malaria erreicht werden. Die Programme zur Eindämmung der drei Krankheiten haben nach der Unterbrechung durch die COVID-19-Pandemie wieder deutlich an Fahrt aufgenommen. Seit 2002 haben der Globale Fonds und seine Partner 59 Millionen Menschenleben gerettet, aber die Anstrengungen müssen beschleunigt werden, um das Ziel der Beendigung der Krankheiten bis 2030 zu erreichen.


Oktober – Früherkennung von Krankheiten im Abwasser in Mosambik



Durch Abwasseruntersuchungen wird festgestellt, ob ein Virus oder Bakterium sich in einer Gemeinde ausbreitet, so dass Entscheidungsträger schnell handeln und große Krankheitsausbrüche verhindern können. Im Oktober trafen wir Dr. Diocreciano Matias Bero, der das Abwassermonitoring-Programm beim National Institute of Health (Nationales Gesundheitsinstitut) von Mosambik leitet. Dr. Bero und sein Team haben uns gezeigt, wie Abwasseruntersuchungen eingesetzt werden, um große Krankheitsausbrüche in der mosambikanischen Hauptstadt Maputo zu verhindern. Mit Unterstützung des Globalen Fonds wird das Untersuchungsprogramm auf 15 weitere Standorte ausgeweitet, so dass das Land besser vorbereitet ist und auf zukünftige Pandemien und gesundheitliche Notlagen reagieren kann. 


November – Rithy ist Großmutter, aufsuchende Sozialarbeiterin und Schlüsselfigur der HIV-Bekämpfung in Kambodscha

Im Vorfeld des Welt-AIDS-Tags haben wir Rithy kennengelernt, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, HIV in Kambodscha ein Ende zu setzen. Sie ist 55 Jahre alt und tritt seit über 20 Jahren für den Zugang von Sexarbeiterinnen zu HIV-Prävention, -Behandlung und -Betreuung ein. Mit Unterstützung des Globalen Fonds verteilt Rithy Kondome, führt HIV-/Syphilis-Schnelltests durch, informiert über HIV-Prävention, einschließlich Präexpositionsprophylaxe (PrEP), und bringt Frauen zur weiteren Behandlung und Nachbetreuung in Kliniken.


Dezember – Die Eindämmung tödlicher Krankheiten muss mit der globalen Antwort auf die Klimaveränderung abgestimmt werden

Die Klimaveränderung ist die größte globale Gesundheitsherausforderung des 21. Jahrhunderts und bedroht in hohem Maße den Auftrag des Globalen Fonds, HIV, TB und Malaria einzudämmen. Im Dezember sind wir gemeinsam mit unseren Partnern auf der UN-Klimakonferenz COP28 für Maßnahmen zur Bewältigung der Folgen der Klimaveränderung für die Gesundheit der am stärksten gefährdeten Gemeinschaften eingetreten.