20 August 2024
Stephenie Rodriguez erkrankte 2019 an zerebraler Malaria, und die Krankheit hat ihr Leben verändert.
Nach einer langen und mühsamen Rekonvaleszenz wurde Stephenie Spitzenathletin, nahm weltweit an Wettkämpfen im Rollstuhlfechten auf höchstem Niveau teil und wurde zu einer engagierten Fürsprecherin der Partnerschaft zur Bekämpfung der Malaria.
Stephenie ist Changemaker des Globalen Fonds.
Ich bin CEO, Mutter, Unternehmerin, Champion im Rollstuhlfechten, Überlebende von zerebraler Malaria, beidseitig amputiert und Trägerin einer bionischen Prothese.
Im September 2019 erkrankte ich auf einer Geschäftsreise in Nigeria an zerebraler Malaria. Eines Abends stach mich ein Moskito dreimal in den Knöchel. Am nächsten Tag reiste ich nach Hause nach Australien ab und wurde zwei Wochen später als Notfall in ein Krankenhaus eingeliefert.
Zerebrale Malaria führt sehr schnell zum Tod – es dauerte nicht lange, bis die Krankheit meinen ganzen Körper befallen hatte. Zwei Wochen schwebte ich zwischen Leben und Tod.
Ich erwachte aus dem Koma und war vollständig gelähmt. Später sollte ich erfahren, was der Arzt meiner Familie und meinen Freunden gesagt hatte: Sie hat keine fünf Minuten mehr zu leben. Sie kommt nicht zurück. Nehmen Sie Abschied.
Ich überlebte, aber mit schwerwiegenden Schäden. Die Genesung dauerte vier Jahre, eineinhalb Jahre davon musste ich auf dem Höhepunkt der COVID-19-Pandemie im Krankenhaus verbringen und mich 47 Operationen unterziehen. Wegen der Krankheit verlor ich 2021 beide Füße.
Ich kenne die verheerenden Auswirkungen der Malaria nun aus eigener Erfahrung und habe mich – meine Plattform und meine Stimme – der Ausrottung dieser schrecklichen Krankheit verschrieben.
Ich dachte, es sei ein Leiden, von dem Menschen in den tropischen Regionen Südostasiens, Afrikas und Lateinamerikas betroffen sind. Ich wusste, dass die Krankheit durch Moskitos übertragen wird, aber mir war weitgehend unbekannt, dass sie zu den größten Bedrohungen des menschlichen Lebens gehört und still und unbarmherzig tötet.
Ich habe erfahren, dass Malaria anpassungsfähig ist und sich im Zuge des Klimawandels weiter ausbreitet.
Ich habe gelernt, dass die Krankheit jede Minute ein Kind tötet und schwangere Frauen unverhältnismäßig oft betroffen sind.
Der erste Schritt ist, dass jede und jeder das Problem und den Ernst der Lage erkennt.
Inzwischen treten in den USA Malariafälle auf. Es gibt Fälle in Frankreich. Wir sind ein Planet – wenn wir das nicht in den Griff bekommen, werden wir noch mehr Opfer einer vermeidbaren Krankheit haben.
Mein Sohn war bei mir, als ich 2019 aus dem Koma erwachte. Ich sagte zu ihm: „Ich weiß nicht, wie ich für dich sorgen kann. Ich weiß nicht, was mit mir passieren wird.“
Er sah mich an und meinte: „Mama, das Leben besteht zu 10 % aus dem, was du bekommst, und zu 90 % aus dem, was du daraus machst.“ Und das war meine Aufforderung zum Handeln. Ich dachte, ich kann diesen Parasiten schlagen. Und wenn ich das tue, lebe ich mein bestes Leben – und verbringe den Rest meiner Tage sinnvoll.
Im gleichen Jahr habe ich mir ein Ziel gesetzt – ein Versprechen gegeben. Ich will bis 2025 für eine Milliarde Leben eine Wirkung erzielen. Ich habe sozusagen vier Jahre auf einer Bank verbracht. Die Welt stand still. Endlich auf die Beine kommen, im wörtlichen und übertragenen Sinn, und die Krankheit bekämpfen, durch die ich in dieses Koma gefallen bin – das will ich tun.
Der Globale Fonds macht die Arbeit mit der größten Wirkung und dem größten Fußabdruck. Der Großteil der für die Bekämpfung der Malaria aufgebrachten Mittel stammt vom Globalen Fonds.
Ich will meine Stimme für die Sache des Globalen Fonds erheben und gemeinsam mit Menschen das Wort ergreifen, die Malaria jeden Tag entgegentreten.
Ich betrachte mich selbst als Champion, und Champions können Veränderung bewirken.
Meine Geschichte, meine Plattform, meine Stimme und meine sportlichen Fähigkeiten können dazu beitragen, ins Gespräch zu kommen, ein Problem in den Fokus zu rücken und Krach zu schlagen, wo es notwendig und erforderlich ist.
Meine Rolle ist es, die Handlungsaufforderung des Globalen Fonds zu verdeutlichen: Wir müssen in Programme investieren, die bei der Bekämpfung der Malaria tatsächlich etwas bewirken können.
Ich hoffe, dass meine Geschichte als Überlebende Regierungen, Hilfsorganisationen und private Partner*innen zur Unterstützung des Globalen Fonds anregen wird, damit wir Malaria beenden können.